Geschichte

Geschichte des 
Schützenvereins Sulzbach am Kocher 1902

Der Schießsport in Sulzbach hat eine lange Tradition. Schon als die Schenken auf Schloss Schmiedlfeld regierten, also im 16. Jahrhundert, wurde in Sulzbach dem Schießsport gehuldigt. Es waren wohl Forstbeamte und Jäger, die im Dienste ihrer Herrschaft mit ihren Waffen übten.

Als Schenk Heinrich im Jahr 1557 auf Schloss Schmiedelfeld seine Residenz errichtete, gehörte zu den öffentlichen Gebäuden die „Schießhütte“. Sie stand dort, wo der Mühlenbach in den Kocher mündet. Hier hatten die zum Amt Schmiedelfeld gehörigen Wehrfähigen im Sommer an einigen Sonntagen sich im Schießen mit der Armbrust, später mit der Vorderladerbüchse getroffen um zu üben.

Der Respekt, den in der Öffentlichkeit die Feuerwaffen genossen, förderte den Schießsport. Besonders um die Zeit des siebenjährigen Kriegs, schließlich um den Krieg von 1870, wurden die Waffen weiterentwickelt und modernisiert. Mit der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht gewann das Zielen und Schießen an Bedeutung. So wurde von lose zusammengeschlossen Schießsportlern schon vor 1900 bei der Frankenreute südlich des Anwesens geschossen.

Die Voraussetzungen für die Ausübung eines geordneten Schießsports hat am 13. Juni 1902 der erste Vorsitzende Georg Köger, Lammwirt in Bröckingen, geschaffen. Er schloss mit Marie Schreier einen Pachtvertrag über sechs Quadratmeter Wiesenfläche in der Hagklinge. Der Pachtzins war auf 2,50 Mark festgesetzt. Nachdem die Gräflich Pücklersche Forstverwaltung als Jagdpächterin die Schießanlage innerhalb ihres Jagdreviers zugelassen hatte, teilte am 12. August 1902 Köger dem Schultheißenamt Sulzbach die Schießvorschriften mit. Sie enthielten strenge Weisungen, die der Sicherheit der Schützen und der Besucher des Schießstands dienten. Am 9. August 1903 fand das erste Schützenfest mit Scheibenschießen statt. Der Verein wurde 1914 beim Amtsgericht in Gaildorf unter der Nummer 4 in das Vereinsregister eingetragen.

Am 9. Mai 1914 wurde um 25 Mark ein Gelände von 49 Quadratmetern auf dem das Schießhaus stand, von der Familie Schreier erworben. Der Ausbruch des ersten Weltkriegs brachte dem Verein besondere Aufgaben. Gleich nach der Kriegserklärung hatten die Vereinsmitglieder an den Ortseingängen Wachen zu stellen. Bald wurden viele Schützen zur Fahne gerufen und die Vereinsarbeit musste mehr eingeschränkt werden. Während des Dritten Reiches vermied es der Schützenverein, sich in eine NS-Organisation eingliedern zu lassen. Dank örtlicher Zurückhaltung und Nachsicht konnte das Vereinsvermögen, die Schießanlage, über diese Zeit dem Verein erhalten bleiben.

Nach 1945 untersagten die Besatzungsmächte jeden Waffenbesitz wie auch den Umgang mit Sportwaffen. Alle Gewehre, rund 20 Stück, die im Besitz von Mitgliedern waren, mussten an die Amerikaner abgeliefert werden.


1952 fand im Adler eine Generalversammlung statt. In ihr wurde Georg Hähnle, Eisbach, zum Vorsitzenden gewählt. Am 6. September 1056 legte Heinrich Schneider das Amt des Schatzmeisters nieder. Ihm folgte Sohn Oskar, der bis 1984 nicht nur als Kassenverwalter, sondern im Besonderen als Spiritus Rector dem Verein diente. 1959 übernahm Eugen Wahl die Vorstandschaft. Ihm folgte 1968 Karl-Heinz Bauer. Er setzte sich für den Ausbau und die Modernisierung der Schießanlage, sowie für die Erstellung eines zweckmäßigen Schützenhauses mit modernen Schießanlagen für Gewehr, Luftgewehr und Pistole ein. 1968 wurde die Baugenehmigung und der Baubeginn eingeleitet. Die Anlage wurde im Oktober 1970 eingeweiht.



1974 gab Karl-Hans Bauer sein Amt an Peter Kraft ab, das dieser bis 1988 inne hatte. Die Sulzbacher Schützen - vor allem die Jungschützen – konnten sich bei Wettkämpfen behaupten. Bald wurden die Sulzbacher Schützen auch sportlich aktiv. Aus diesen Anfängen wuchs die Feizeitsportgruppe, die sich seit 1978 auf den Bereich Volleyball konzentriert. Im gleichen Jahr gliederte der Schützenverein die neu gegründete Skiabteilung ein.


Mit der Gründung der Vorderladerabteilung für die Steinschloss- und Perkussionswaffen 1980 konnte der Verein früh diese neu in das Sportprogramm des deutschen Schützenbundes aufgenommen Disziplin anbieten. Hieraus entstand auch die Schützengarde. Seit 1982 veranstaltet der Verein sein jährliches Internationales Schwarzpulverschießen.

1988 wurde Manfred Köger Oberschützenmeister. Unter seiner Führung wurde der Verein weiter ausgebaut. 1993 schloss sich die Bogenabteilung mit einem Bogenparcours an. Hinzu kamen auch Wurftaubenschützen und eine aktive Pistolenmannschaft. Im Juli 1999 wurde das für 360000 DM (mit vielen Spenden) umgebaute und erweiterte Schützenhaus feierlich eingeweiht. Reinhold Widmann und Dr. Gerhard Moll waren hierbei die zwei unermüdlichen Bauleiter, Organisatoren, Handwerker und Helfer.

Nach 16 Jahren Vorstandschaft gab Manfred Köger 2004 das Vorstandsamt ab. Einstimmig wurde Reinhold Widmann als würdiger Nachfolger für dieses Amt durch die Hauptversammlung bestätigt, der seither den Verein sehr umsichtig führt und weiter ausbaut.

Heute bieten die Sportanlagen des Vereins mit sechs Gewehrständen für Groß- und Kleinkaliberdisziplinen, einer geschlossenen, belüfteten Pistolenhalle (die auch im Winterhalbjahr für den Bogensport genutztwerden kann) mit fünf Schützenständen, 2 eigenständigen Zimmerstutzenständen und einer Luftgewehrhalle mit sieben Ständen im Obergeschoss Möglichkeiten für ein breites Spektrum an Schießdisziplinen für seine über 270 Mitglieder.

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